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Geplantes Bauvorhaben "Kino mit Einzelhandel und Parkdeck" wird nicht realisiert - gemeinsame Pressemitteilung von Investor und Stadt Eckernförde

Veränderte Marktbedingungen in der Kinobranche lassen wirtschaftlich tragfähige Umsetzung nicht zu

Nach intensiver Prüfung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat sich der Investor dazu entschieden, das geplante Bauvorhaben „Kino mit Einzelhandel und Parkdeck“ auf der Skateanlage am Schulweg nicht weiterzuverfolgen.

Ausschlaggebend für diese Entscheidung sind die erheblichen strukturellen Veränderungen in der Kinobranche, die sich insbesondere infolge der COVID-19-Pandemie deutlich verschärft haben.

Die Corona-Krise hat nicht nur vorübergehende Besucherrückgänge verursacht, sondern langfristige Konsum- und Nutzungsverhalten verändert – zugunsten digitaler Streaming-Angebote.

Zwar hat sich der Kinomarkt seit der Pandemie etwas erholen können, jedoch liegt das Besucheraufkommen im Jahr 2024 noch immer erst bei 76% des Volumens von 2019.

Auffallend ist dabei ein deutlicher Einbruch im Jahr 2024.
Trotz intensiver und guter Gespräche mit potenziellen Kino-Betreibern und eines attraktiven Nutzungskonzepts auf Grundlage der weit fortgeschrittenen und optimierten Planung ist die Wirtschaftlichkeit eines neuen Kinos aktuell nicht gegeben.
Auch der ergänzende Einzelhandel vermag die wirtschaftliche Tragfähigkeit eines Kino-Neubaus in der derzeitigen Marktlage nicht zu kompensieren.
Zu dieser Einschätzung kommt auch ein aktuelles Gutachten eines versierten Consultingunternehmens aus der Kinobranche, welches der Stadt Eckernförde vorliegt.

„Die Entscheidung des Investors, das geplante Bauvorhaben „Kino mit Einzelhandel und Parkdeck“ auf dem Gelände der derzeitigen Skateanlage am Schulweg nicht weiterzuverfolgen ist eine bittere Nachricht für Eckernförde,“ so Bürgermeisterin Iris Ploog.

Das Projekt war aus Sicht der Stadtverwaltung ein bedeutender Baustein für die zukünftige städtebauliche Entwicklung im Innenstadtbereich und wurde in seiner Konzeption ausdrücklich begrüßt.
Insbesondere der vorgesehene Kultur- und Freizeitnutzungsschwerpunkt in Form eines modernen Kinos zusammen mit einem modernen Verbrauchermarkt hätte sowohl eine qualitative Aufwertung des Quartiers als auch eine Belebung des innerstädtischen Angebots versprochen.
Die politischen Gremien und die Stadtverwaltung haben gemeinsam alles getan, dass es zu einer Umsetzung kommen kann und das Vorhaben über mehrere Jahre eng begleitet sowie mit großem Engagement unterstützt – sowohl im Rahmen der vorbereitenden Planungsprozesse als auch in der Abstimmung mit verschiedenen beteiligten Akteuren.
Vor diesem Hintergrund ist die nun getroffene Entscheidung, das Projekt nicht weiterzuverfolgen, für die Stadt zwar enttäuschend, jedoch angesichts der dargelegten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nachvollziehbar.

Der Rückzug verdeutlicht einmal mehr die Herausforderungen, mit denen insbesondere investive Kulturprojekte in der aktuellen Marktlage konfrontiert sind – nicht zuletzt infolge der strukturellen Umbrüche in der Kinobranche und sich wandelnder Nutzungsgewohnheiten.
Die Stadt Eckernförde wird die Flächenentwicklung an dieser exponierten Stelle dennoch weiter im Blick behalten und steht neuen Nutzungskonzepten offen gegenüber, die sich in das städtebauliche
Umfeld integrieren und zur Belebung des Quartiers beitragen können.
„Ich werde die Fraktions- und Ausschussvorsitzenden noch vor den nächsten Ausschusssitzungen einladen, um mich hierzu mit ihnen auszutauschen", so Iris Ploog.