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Gleichstellungsstelle

Auf den Internet-Seiten der Gleichstellungsstelle Eckernförde können Sie sich zu vielfältigen Themen der Gleichstellung und Frauenförderung  informieren.

Beratungsangebot

Die Gleichstellungsbeauftragte bietet vertrauliche und kostenfreie Gespräche an wenn Sie zum Beispiel

  • Sich privat und/oder beruflich aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert fühlen

  • von psychischer und physischer Gewalt betroffen sind und Hilfe benötigen

  • Informationen zu Eherecht, Trennung oder Scheidung brauchen

  • Fragen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder der Weiterentwicklung der beruflichen Laufbahn haben

  • Kontakt zu Frauengruppen oder Initiativen suchen

  • Sonstige Auskünfte oder Unterstützung in dem Themengebiet möchten  

Rufen Sie gerne an oder kommen Sie zu einem persönlichen Treffen ins Gleichstellungsbüro des Rathauses.
Dies ist auch außerhalb der Öffnungszeiten des Rathauses möglich. Bitte vereinbaren Sie für ein Gespräch einen Termin, damit Sie nicht vor verschlossenen Türen stehen.

Ist Gleichstellung (auch) ein Männerthema?

Gleichstellung ist ein Thema nicht nur von und für Frauen sondern für alle Menschen. Denn nicht nur Frauen, sondern auch Männer werden durch Klischees und festgefahrenen Rollenerwartungen eingeengt und haben Nachteile. Es geht darum gemeinsam eine chancengleiche Welt zu schaffen.
Dabei sind Männer nicht nur als Unterstützer, wie bei der #heforshe-Kampagne, sondern auch als eigenständige Akteure wichtig, damit Alle Fortschritte erzielen.

Wer profitiert konkret?

a) die Gesamtgesellschaft

Studien wie zum Beispiel die OECD Untersuchung „The Pursuit of Gender Equality – An Uphill Battle“ von 2017 belegen, dass mehr Gleichstellung sich nicht nur positiv auf den einzelne Menschen, sondern auf die ganze Gesellschaft auswirkt: Länder mit einem gerechteren Geschlechterverhältnis sind ökonomisch erfolgreicher, sozial balancierter und kulturell innovativer.
Männer (und Frauen) die sich für Gleichstellung engagieren, verbessern die Gesellschaft, stärken die Wirtschaft und machen die Politik zukunftssicher.

b) weiblichen Verwandte/ Bekannte

„Ist es richtig, dass unsere Mütter für die gleiche Arbeit weniger verdienen als unsere Väter? Ist es fair, dass unsere Schwestern nicht die Beförderung bekommen, die sie verdienen, nur weil sie Frauen sind? Fühlt es sich in Ordnung an, dass unsere Freundinnen Ziel sexistischer Witze oder sogar Gewalt werden? Ist es okay, dass dieser Tage unsere Töchter gesagt bekommen, sie gehörten nicht in den Job, sondern in die Küche? Für uns ist die Antwort ein klares Nein!” (Vincent-Immanuel Herr und Martin Speer, deutsche Botschafter für HeForShe)

Männer können durch das Begrüßen und Unterstützen von Gleichstellungsmaßnahmen mit dafür eintreten, diese Benachteiligungen abzubauen. Dies ist umso wichtiger, als sie häufiger zu denjenigen gehören, die aktuell Führungsverantwortung tragen.

c) die Männer selber

Der Sänger Herbert Grönemeyer bringt es in der Zeile „Männer weinen heimlich, Männer kriegen ‘nen Herzinfarkt“ auf den Punkt.
Männer sterben früher, begehen öfter Selbstmord, sind öfter alkoholkrank und drogenabhängig und verbringen mehr Zeit im Gefängnis.
Ein Grund dafür ist die sogenannte „Toxische Männlichkeit“. Sie beschreibt den ungesunden Lebensstil, der durch stereotype, konservative Männlichkeitskonzepte entsteht.
Damit sind soziale Normen, Verhaltensweisen und Machtstrukturen gemeint, die Männer dazu veranlassen sich selbst (und anderen) zu schaden. Männer gehen beispielsweise nur halb so häufig zum Arzt wie Frauen und sterben daher öfter auch an heilbaren Krankheiten. Auch psychische Erkrankungen werden bei Männern deutlich seltener diagnostiziert, vor allem, weil sie weniger über ihre Gefühle sprechen und sich seltener Hilfe suchen.

Gleichstellung führt zu einem gesünderen Bild von Männlichkeit jenseits von vermeintlichen gesellschaftlichen Erwartungen wie sich ein Junge oder ein Mann zu verhalten hat á la „ein Indianer kennt kein Schmerz” und „echte Männer weinen nicht”.

Gelebte Gleichstellung hält für Männer außerdem ein größeres Repertoire von Berufs-und Lebensplanungen bereit. Es gibt zur Zeit noch viele Strukturen und gesellschaftliche Vorurteile die Männer an der Verwirklichung ihrer Lebensentwürfe und -wünsche hindern um nicht sozialer Ausgrenzung zu ertragen.  
Prominentes Beispiel ist die Vereinbarung von Beruf und Familie. Nach einer Umfrage des Bundesfamilienministeriums möchten 42 Prozent der Männer eine Partnerschaft, in der beide erwerbstätig sind und sich etwa gleich viel um Haushalt und Kinder kümmern. Die Realität ist weit davon entfernt. Männer in längerer Elternzeit berichten häufiger als Frauen von Repressalien nach dem Wiedereinstieg und Männer die Teilzeit arbeiten sind nicht nur großem Erklärungszwang ausgesetzt sondern verpassen darüber hinaus den Anschluss an eine gute Lohnentwicklung.
Auch in der Berufswahl schränken Geschlechterstereotype viele Männer und Jungs noch ein.

Die Toxische Männlichkeit, in der der Mann u.a. als finanzieller Familienalleinversorger und emotionsloser „ganzer Kerl” definiert wird, ist nicht naturgegeben, sondern wird als Aufgabe und Wesens des Mannes in Teilen der Gesellschaft tradiert.

Für Männer (genau wie für Frauen) sollten alle Wege abseits von Rollenklischees ohne Diskriminierung offen stehen. In diesem Verständnis ist Gleichstellungsarbeit von, mit und für Männer wichtig und hat viele positive Auswirkungen auf ihre Lebensrealität und –qualität.