Beirat für Menschen mit Behinderung
Seit August 2005 besteht der Beirat für Menschen mit Behinderung als Interessenvertretung in Eckernförde.
Die von den Bürgerinnen und Bürgern, Behindertenorganisationen und Verbänden vorgeschlagenen Kandidatinnen und Kandidaten, werden nach Entscheidung des Sozialausschusses der Stadt Eckernförde als Mitglieder des Beirats benannt.
Zusammensetzung des Beirats
Die Mitglieder des Beirats arbeiten ehrenamtlich. Neben Vertretern von Behindertenorganisationen und -verbänden (Brücke RD-Eck, Eckernförder Werkstatt, Ev. Wohnhilfen, Heilpädagogium an der Ostsee, Kompass ‘98, Tide, SoVD) wirken auch Bürgerinnen und Bürger, die sich für die Belange der Menschen mit Behinderungen einsetzen möchten, im Beirat mit.
Der Beirat besteht zurzeit aus neun Vertreterinnen und Vertretern.
Informationen über den Beirat
Der Beirat macht die Öffentlichkeit, die Politik und die Verwaltung der Stadt Eckernförde auf die besonderen Belange der Menschen mit Behinderung aufmerksam und erarbeitet Vorschläge zur sachgerechten Lösung von Problemen, die diesen Personenkreis betreffen.
§ 2 Aufgaben des Beirats für Menschen mit Behinderung
(2) Der Beirat für Menschen mit Behinderung soll zur Verwirklichung einer gleichberechtigten Teilhabe, zur Selbstbestimmung und zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung beitragen sowie das inklusive Miteinander im Alltagsleben in Eckernförde fördern.
§ 1 Beirat für Menschen mit Behinderung
Der Beirat für Menschen mit Behinderung arbeitet als politisch und religiös neutrale Interessenvertretung und sachverständiges Gremium und wird als Schnittstelle zwischen Verwaltung und Politik sowie Betroffenen/Betroffenenvertretern in kommunale Entscheidungsprozesse der Stadt Eckernförde eingebunden.
Neben Großprojekten, wie der Herausgabe des Stadtführers für Menschen mit Behinderung, werden oft Lösungen für konkrete Probleme gefunden, zum Beispiel die Einführung des Blindenleitsystems.
Die UN-Konvention über das Übereinkommen der Rechte von Menschen mit Behinderung ist im März 2009 in Deutschland in Kraft getreten.
Der Beirat sieht sich auch in der Verantwortung, dass die darin festgelegte Inklusion umgesetzt wird.
Regelmäßig finden öffentlichen Sitzungen des Beirats statt.
Die Termine werden in der lokalen Presse und im Ratsinformationssystem bekanntgegeben.
Außerdem lädt der Beirat regelmäßig zum offenen Stammtisch, Eckernförder und Gäste mit und ohne Behinderung immer am letzten Mittwoch in den ungeraden Monaten, ein.
Hier findet ein geselliges Treffen und ein zwangloser Austausch von Anregungen und Ideen statt.
Warum wir uns engagieren
Ich wünsche mir eine Zukunft, in der die Belange von Menschen mit Behinderung selbstverständlich berücksichtigt werden.
Der Beirat für Menschen mit Behinderung unterstützt und berät die Stadt Eckernförde auf ihrem Weg dorthin.
- Michael Roggentin -
Ich bin von Anfang an dabei und versuche, durch meine Arbeit im Beirat, den Menschen, die dazu aufgrund einer Beeinträchtigung nicht in der Lage sind, eine Stimme zu geben.
In meiner täglichen Arbeit mit Menschen mit verschiedenen Handicaps werde ich auf Probleme aufmerksam gemacht, die sie im Alltag haben.
Und ich versuche, ihre Probleme im Beirat weiterzureichen und sofern es geht, auch Abhilfe zu schaffen.
So habe ich mit Hilfe des Beirates zum Beispiel dafür gesorgt, dass eine Bushaltestelle direkt an den „Werkstätten für Menschen mit Behinderung“ installiert wurde.
Dadurch ist es für die Beschäftigten sicherer, die Wege zwischen Wohnung und Arbeit selbstständig zu meistern.
- Judith Babbick -
Ich lebe in Borby/Eckernförde und ich bin blind.
Ich engagiere mich im Beirat für Menschen mit Behinderung der Stadt Eckernförde.
Wenn ich möchte, dass sich meine Umwelt auch für mich verbessert, muss ich mich selbst darum kümmern!
Niemand anderes wird es für mich in meinem Sinn umsetzen!
„Demokratie lebt vom Mitmachen!“ (* Joachim Gauck)
- Klaus-Dieter Rediske -
Seit 2010 bin ich Mitglied des Beirats für Menschen mit Behinderung.
Einer der Gründe für mein ehrenamtliches Engagement ist, dass ich damit nicht nur etwas für Andere tue, sondern auch Vorsorge für meine Zukunft schaffe.
Nur was ich selbst bereit bin für meine Mitmenschen zu tun, kann ich hoffen selbst einmal zu erhalten, wenn es nötig ist.
Da ich selber mit Einschränkungen lebe, kann ich diese als Kompetenz einsetzten und aus einer besonderen Sichtweise Probleme erkennen und mich für deren Lösungen stark machen.
Auch das ist wieder Vorsorge für andere und mich selbst.
Ich werde aus Altersgründen bei den nächsten Wahlen nicht mehr kandidieren und hoffe auf diesem Weg andere für ein Ehrenamt im Beirat für Menschen mit Behinderung zu motivieren.
- Barbara Davy -
Wie viele andere Menschen wurden auch meine Familie und ich von heute auf morgen von Behinderung betroffen und ich musste feststellen, dass unsere Umwelt nicht barrierefrei ist.
Seitdem mache ich mich stark für eine Gesellschaft für ALLE.
Ich versuche zu sensibilisieren, damit in unserer Umwelt bestehende Barrieren abgebaut werden.
Hierzu ist die Arbeit im Beirat für Menschen mit Behinderung eine gute Möglichkeit.
Es ist notwendig, dass sich Menschen mit Behinderung in eigener Sache stark machen, denn nur sie wissen genau, was sie behindert und somit geändert werden muss.
Ich wünsche mir für Eckernförde, dass sich weiterhin Menschen berufen fühlen, sich stark für eine Gesellschaft für ALLE zu machen.
- Anke Braun -
Als Mutter eines Kindes mit Behinderung ist mein Ziel, ihm und allen Betroffenen eine inklusive Welt zu schaffen.
Niemand darf dabei benachteiligt werden.
Jedem steht eine selbstbestimmte und uneingeschränkte Teilhabe in der Gesellschaft zu.
Als Architektin und Fachplanerin für Barrierefreies Bauen ist meine Aufgabe, auf die wachsende Bedeutung des barrierefreien Bauens für die Gesellschaft hinzuweisen.
Die Zahl der Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und Behinderungen steigt stetig an.
Neben Menschen mit angeborenen oder erworbenen Handicaps sind ältere Menschen die größte Zahl derer, die von Barrierefreiheit profitieren.
So ist auch meine Heimatstadt Eckernförde besonders betroffen.
Es ist für mich unverständlich, warum bauliche und funktionale Barrieren, die uns alle behindern, der „Standard“ sind.
Meine Motivation für die Arbeit im Beirat für Menschen mit Behinderung der Stadt Eckernförde ist die Hoffnung, dass wir in Zukunft losgelöst von Barrieren im Bau und in den
Köpfen eine inklusive Lebensqualität schaffen, von der wir alle profitieren werden.
- Stefanie Schulte -