Die Geschichte Eckernfördes
Das Gründungsjahr der Stadt Eckernförde ist nicht bekannt. Der Name ist zuerst aus den Jahren 1197, 1222 und 1288 im Zusammenhang mit den Namen „Godescalcus de Ekerenvorde” und „Nikolaus de Ekerenvorde” überliefert.
Der dänische König ließ gegen Ende des 12 Jahrhunderts zum Schutz des in nord-südlicher Richtung über den schmalen Durchlass zwischen Noor und offener Bucht verlaufenden Handelsweges eine Burg errichten.
Sie wird 1231 im Liber Census Danial Waldemars II. als „Ykernaeburgh” erwähnt.
In einer Urkunde von 1302 wird Eckernförde dann zweifelsfrei als Stadt bezeichnet.
15. bis 18. Jahrhundert
Im 15. und 16. Jahrhundert verlagert sich der Handel im Gefolge des wirtschaftlichen Aufschwungs der Stadt Rendsburg mehr in ost-westliche Richtung, wodurch Eckernförde zur Hafenstadt mit privilegiertem Zwischenhandel wird. Durch die Ausweitung des Seehandels kommt es nun auch zu eigenem Schiffbau. Daneben spielen bis ins 17. Jahrhundert hinein der Fischfang und das Brauwesen eine bedeutende wirtschaftliche Rolle.
In der wechselvollen Geschichte erlebt die Stadt um die Mitte des 18. Jahrhundert ihre erste wirtschaftliche Blütezeit. Eckernförder Kaufleute betätigen sich überwiegend als Reeder. Die Familie Otte nimmt eine herausragende Stelle ein; von den im Jahre 1758 in Eckernförde beheimateten 36 Kauffahrteischiffen nennt sie 17 ihr Eigen. Die Familie Otte gründet neben Ziegeleien und einer Wollfabrik die aufeinander folgenden Fayence-Manufakturen in Criseby und Eckernförde (bis 1780), deren Produkte internationalen Ruf erlangen und noch heute sehr begehrt sind.
Der Graf von Saint Germain
Eine mysteriöse Figur der Eckernförder Geschichte ist der Graf von Saint Germain, der seit 1780 gemeinsam mit dem dänischen Statthalter, Landgraf Carl von Hessen, im Alchemistenturm auf Louisenlund experimentierte.
Er stellte goldähnliches Metall her und arbeitete an der Entwicklung von Farben, die jedoch die angestrebte Haltbarkeit nicht erreichten. Für diese Produktion kaufte der Landgraf die aufgelassenen Otteschen Fabriken und stellte sie dem Grafen zur Verfügung.
Auch das Rezept eines Gesundheitstees, den er herstellte, ist überliefert.
Der Graf von Saint Germain starb am 27. Februar 1784 in Eckernförde und wurde im Grab Nr. 1 in der Sankt-Nicolai-Kirche beigesetzt.
19. bis 20. Jahrhundert
Eckernförde ist das älteste Bad der Nordmark, gegründet 1831 in Borby.
Die Entwicklung des Fremdenverkehrs, der heute in der Stadt eine besondere Rolle spielt, nimmt damit ihren Anfang.
Die Fischerei und die Fischverarbeitungsindustrie ist dann um 1900 dominierender Wirtschaftsfaktor.
Etwa ein Drittel der circa 6.000 Einwohner lebt von der Fischerei.
Eckernförde ist Garnisonsstandort; die militärische Präsenz beginnt 1912 mit der Errichtung des Schießstandes für die kaiserliche Torpedowerkstatt in Friedrichsort.
1936 bezieht die Marine die Anlagen in Carlshöhe. Bei Kriegsende hat die Torpedoversuchsanstalt rund 7.000 Beschäftigte.
Weitere Informationen zur Stadtgeschichte finden Sie auf den Internetseiten des Museums Eckernförde und in dem historischen Stadtführer von K. Fr. Schinkel „Ein Spaziergang durch die Stadtgeschichte”.
Das ebenfalls im Buchhandel erhältliche „Eckernförde-Lexikon”, das die Heimatgemeinschaft Eckernförde e. V. in Zusammenarbeit mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel erarbeitet hat, beschreibt das Ostseebad mit seinen wichtigsten Stichworten.